Es war alles angerichtet, um einen erfolgreichen Nachmittag zu absolvieren. Das Team war vollständig und pünktlich anwesend, der Schiri auch, was zuletzt in Kleve nicht der Fall war. Dazu frisch aus dem Kühlschrank bereitgestellte Getränke und auch die Kaffeemaschine funktionierte.
Wir waren von den Ratingzahlen her Favorit, aber es ist hoffentlich allgemein bekannt, dass die Zahlen selbst nicht unbedingt eine entscheidende Aussagekraft haben, vor allem dann, wenn es sich um Differenzen von ca. 100 Punkten oder etwas mehr im Schnitt handelt. Entsprechend spannend verlief auch der Mannschaftskampf.
Es fing gut an, Marcel Harff konnte durch einen taktisch klugen und somit nicht offensichtlichen Zug seines Läufers auf der a-Linie einen Bauern gewinnen, dadurch in Vorteil kommen, und später durch Zeitüberschreitung seines Gegners Bonnmann auch die Partie für sich entscheiden. Allerdings war die Zeit irrelevant, weil die Stellung bereits für Marcel gewonnen war, der 2. Bauer fiel.
Der Ausgleich folgte schnell, Litti nahm einen Bauern mit, der vielleicht nicht unbedingt förderlich für die Stellung war. Der entscheidende Fehler folgte etwas später, als Litti den Zug Df3 übersah, der gleichzeitig einen unwiderstehlichen Königsangriff seines Gegners Schwibbert einleitete und gleichzeitig den Gewinn der Dame drohte. Das konnte nicht mehr ausreichend pariert werden, und so stand es 1-1.
Es folgte noch ein unspektakuläres Remis von Jimmy und vor allem der Sieg von Monokel. Wie nicht anders zu erwarten, sahen wir wieder das unwiderstehliche Jügelschach, eine Spielweise die niemand versteht, wohl auch er selbst nicht so ganz, lol. Er opferte eine Figur auf d5 und führte die Partie in unübersichtliche Verwicklungen in denen er den Überblick behielt und die Partie zum Sieg führte. Mit 4,5 aus 5 ist er nun der Topscorer des Teams.
Nun führten wir 2,5 zu 1,5, aber die Lage war weiter unklar und keinesfalls entschieden. Michael bemühte sich seine Stellung zu gewinnen, der graue Wolf ebenfalls und Stephane hatte objektiv gesehen keine Gewinnstellung. Dazu kam, dass Markus in einer relativ ausgeglichenen Stellung die falsche Entscheidung traf und seinen c-Bauern für einen unwichtigen Bauern auf dem Königsflügel gab. Das hatte zur Folge, dass es zu einem Damenendspiel mit paar Bauern führte, was nur schwer zu halten war.
Es folgten wie erwartet zwei weitere Remis. Michael stand zunächst besser, aber im Laufe der Partie verflüchtigte sich der Vorteil. Schließlich kam es zum Endspiel mit Läufer gegen Springer und einigen weiteren Bauern, aber trotz eines Mehrbauern konnte er nicht gewinnen, weil die Stellung bedauerlicherweise nicht zu gewinnen war.
Jürgen konnte seine Partie auch nicht zum Sieg führen, trotz aller Bemühungen, weil sein Gegner Maric gut verteidigte und am Ende noch eine Remisschaukel aus dem Hut zauberte.
Jetzt kam es auf die Partie zwischen Markus und Jörg Raasch an, und es sah nicht gut für uns aus. Kurz vor Ende der Partie sah es nach einem Sieg von Raasch aus, aber Markus hatte noch eine Remischance mit dem Zug Dh6 +,die er leider nicht sah. Danach wäre es zu einem Dauerschach oder Damentausch und Remis gekommen. So ging die Partie doch noch verloren und das 3,5-3,5 war besiegelt.
Die letzte Partie von Stephane ging ebenfalls in den Remishafen, weil sein Gegner Schmidt gute Endspielkenntnisse bewies und genau zum richtigen Zeitpunkt den Turm auf die 2. Reihe zurückzog, um den gefährlichen h-Bauern von Stephane aufzuhalten. Das war übrigens, zu diesem Zeitpunkt, der einzige Zug der die Partie für Schmidt retten konnte.
Am Ende gab es ein etwas unglückliches 4-4, weil die Partie am 3. Brett normalerweise Remis enden musste. Dennoch müssen wir zufrieden sein, weil wir die Tabellenführung behalten durften. Die Zweitwertung besagt, dass die Brettpunkte zählen und da führen wir noch mit 30,5 – 26,5. Es bleibt ein Zweikampf bis zum Ende der Saison.
Jetzt geht es schon am 25.02. gegen Kamp-Linfort weiter, ebenfalls zu Hause.