Am gestrigen Donnerstag war „Schach mal anders“ angesagt. In der Kindertrainingsstunde wurden zwei „neue“ Schachspielmöglichkeiten eingeführt. Bei der ersten Variante des königlichen Spiels handelte es sich um das Schachgebotspiel. Hierbei musste immer dann, wenn die Möglichkeit für ein Schachgebot besteht, auch Schach gesetzt werden. Dies führte dann natürlich mehr als einmal dazu, dass Figuren geopfert werden mussten, da ja die Pflicht zum Schachsetzen bestand. Reihenweise gingen Damen und Türme auf offenen Linien verloren, da ein König auf einer Nebenlinie einfach zum Schach auf der Grundreihe zwang.
Aber auch im zweiten Spiel, dem Würfelschach, brachte der Einsatz eines Würfels ungewöhnliche Stellungen hervor. Bei dieser Variante wurde nach drei gespielten Zügen bei jedem weiteren Zug ein Würfel eingesetzt. Bei den verschiedenen Zahlen mussten dann verschiedene Figuren gezogen werden. Die 1 zwang zu einem Bauernzug, die 2 zu einem Springerzug, die 3 zu einem Läuferzug, die 4 zu einem Turmzug, die 5 zu einem Damenzug und die 6 zu einem Königszug. War die entsprechende Figur nicht mehr vorhanden, ging das Zugrecht an den Gegner. Häufig waren Sätze wie:“HaHa, Du musst Schach sagen!“ oder „Hoffentlich kommt jetzt eine 2!“ zu hören. Es wurde viel gelacht.
Ein Osterquiz mit Fragen rund um Thema Schach beendete die Kindetrainingsstunde. Die durch richtige Antworten gewonnenen Süßigkeiten haben überwiegend nicht den Weg bis nach Hause geschafft, sondern wurden schon vor Ort einer geschmacklichen Überprüfung unterzogen.
Bei den Jugendlichen wurde eine Vorstufe zum Blindspiel vorgestellt. Es mussten jeweils 5 Züge gespielt werden, ohne dass diese auf dem Brett ausgeführt werden. Praktisch wurden die Züge angesagt und auf einem Notationsblatt festgehalten. Nach der Ansage des 5-ten Zuges wurde die Schachuhr angehalten und die Züge wurden auf dem Brett ausgeführt. Hiernach begann das Prozedere aus dieser Stellung von Neuem. Gewonnen hatte man entweder ganz normal durch Matt, Aufgabe oder Zeitüberschreitung oder dadurch, dass ein unmöglicher Zug angesagt wurde und man dies reklamierte. Aber Achtung! War der Zug doch regelkonform, hatte der Protestierende verloren! Da diese Trainingsmöglichkeit zum ersten Mal ausprobiert wurde, kam es zunächst zu recht kurzen Partien. Aber schon nach kurzer Zeit hatten sich die Jugendlichen an die neue Variante gewöhnt und die Partien wurden länger und gehaltvoller. Auch bei den Jugendlichen gab es Süßigkeiten zu gewinnen (Sieger 2, Verlierer 1). Der Trainer (Michael Kemper) hatte dann ob der anfangs kurzen Partien auch den Verdacht, dass einige Male „freiwillig“ schnell verloren wird, damit wieder Süßigkeiten nachgeliefert werden. Eine Zusatzregel, dass mindestens 15 Züge gespielt sein müssen, brachte aber Abhilfe.
Im Anschluss an das Jugendtraining nutzten auch Martin Blankenheim und Josua Falkenau die Möglichkeit, am hervorragenden Seniorentraining durch Bernd Rosen teilzunehmen.