Das Match gegen Kamp-Lintfort war bereits der 6. Mannschaftskampf in dieser Saison.
Die Rollenverteilung bei dieser Begegnung war klar, die Gäste wollten gut aussehen und wir wollten einen überzeugenden Sieg einfahren. Leider sind sportliche Begegnungen meistens kein Wunschkonzert, um es mit Klopp in Liverpool zu sagen, no wish concert, statt richtigerweise request concert 😀 .
Wir traten mit unserer Stammbesetzung an und erhofften uns einen überzeugenderen Auftritt als gegen KKS. Bedauerlicherweise sah es nach 2 Stunden zunächst nicht danach aus. Marcel stand als einziger gut, bei Wolfgang kristallisierte sich auch allmählich eine bessere Stellung heraus. Monokel stand optisch schön, leider nur optisch, wohl wegen des fehlenden Monokels und stattdessen einer Brille auf der Nase :roll:. Der Rest war unklar. Aufgrund der Ratingüberlegenheit musste man hoffen, dass sich das irgendwann auch in den Partien zeigt. Tatsächlich kam es dann auch an den Brettern 1 und 8 zu klaren Siegen für uns.
Marcel und Wolfgang punkteten schnell und überlegen. Marcel gewann schon recht früh im Mittelspiel Material, so dass er die Dame gegen 2 Springer behielt, und bei ansonsten noch jeweils 2 Läufern und Turm gegen Turm war bereits nach 22 Zügen die Partie entschieden. Er hatte dann keine Mühe das zu verwerten. wieder ein souveräner Sieg unseres Spitzenbrettes.
Wolfgang überzeugte mit einem schönen Königsangriff, platzierte seinen Springer mitten unter den schwarzen Figuren auf d6, so dass der Gegner schon relativ schnell, nach 20 Zügen, die Segel streichen musste. In der Schifffahrt, ja richtig, schon länger mit 3 „f“, also eigentlich genauer bei Segelschiffen, werden die Segel gerefft, um dem tosenden Wind keine Angriffsfläche zu bieten. Kleiner Ausflug zum Wassersport und gerade bei dieser Partie sehr treffend verwendbar.
An den anderen Brettern tobte der Kampf, vor allem am 5.Brett, wo es das Morra-Gambit zu sehen gab. Jürgen musste hier heftig kämpfen, wobei er es leider versäumte den Zug Sge7 und d5 durchzusetzen, was in dieser Eröffnung notwendig ist. Nach einem taktischen Schlag mit dem Springeropfer des Gegners auf f5 war die Partie schon fast entschieden. Nach einem weiteren Einschlag des weißen Turmes auf d5 war es im Grunde genommen vorbei. 2 weitere ungenaue Züge besiegelten die Niederlage.
Leider war das aufgrund unseres Zwischenstandes nicht gerade günstig, was sich bald noch deutlicher zeigte. Zum Glück konnte Max seine unklare Position im Endspiel überzeugend gewinnen, was vorher nicht gerade danach aussah. Es war bis dahin eher eine gedrückte Stellung, aber Max schaffte es auch daraus zum Schluss ein opulentes Menü zu kreieren.
Michael verlor seine Partei noch, indem er in einen Damenverlust oder Matt lief, obwohl er vorher eigentlich Remis halten konnte. Markus hatte mindestens ein sicheres Remis und Litti verdarb seine klar bessere Stellung noch fast zum Verlust und rettete sich ins Remis.
Schließlich konnte Markus seine Partie doch noch im Endspiel gewinnen, mit einem Mehrtempo. Die Bauern der beiden Parteien verwandelten sich zur Dame, aber wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Klasse gemacht, diesmal lief es im Endspiel besser 😆
Monokel blieb als einziger übrig, doch von der optischen Überlegenheit war nichts mehr da. Die Partie entglitt endgültig und wurde glücklich mit einem Remisangebot beendet.
4 Siege, 2 Niederlagen und 2 Remis. Eigentlich zu wenig, but no dream concert.
Das nächste Match ist am 17.03. in Düsseldorf, zum Glück nicht gegen DSK 1 😀 . Hoffentlich können wir dort wieder eine normale Leistung abrufen.