Über den Beamer wurden gestern nochmals taktische Elemente trainiert. Es galt im Schachprogramm Fritz & Fertig Fesselungsmotive zu erkennen und auszuführen. Dies funktionierte schon hervorragend. Auch beim Thema Abzugsschach waren alle Kinder schon erstaunlich weit. Alle erkannten die Figur, die mit dem „Röntgenblick“ durch eine eigene Figur den gegnerischen König bedroht. Das materialgewinnende Abzugsschach oder das Matt setzende Doppelschach wurde dann auch konsequent gefunden. Bevor es dann zu Schachpartien untereinander kam, wurde auf Wunsch noch eine Partie „Gespensterschach“ gespielt. Auf weiteren Wunsch sogar in der schwierigsten Version. Hierbei sind überhaupt keine Figuren sichtbar. Praktisch also schon eine Partie Blindschach. Narürlich ging irgendwann der Überblick verloren. Aber auch hier konnten in der Schlussstellung noch die meisten Figurenpositionen benannt werden. In den nächsten Trainingsstunden werden verstärkt Zweierteams an den PCs taktische Motive bearbeiten. Zudem werden die ersten einfachen Endspiele besprochen.

In der zweiten Einheit des zweiten Teils des Eröffnungstrainings durften unsere Jugendlichen sich mit Partien beschäftigen, in denen unterschiedliche Rochaden, bzw. Rochade gegen König in der Brettmitte, die Stellung prägen. Oft darf dann kein einziges Tempo verschenkt werden. Insbesondere bei gegenseitigen „Bauernstürmen“ sind aber auch defensive Züge zu beachten. Wenn diese den gegenerischen Vormarsch stoppen oder verlangsamen, sollten solche Züge stets berechnet werden. Auch Züge, die sowohl der Verteidigung als auch dem Angriff dienen, sind oft sehr gute Möglichkeiten, die eigene Stellung zu verbessern. Ein zentral postierter Läufer überdeckt nicht nur wichtige Punkte auf dem Flügel, an dem der Gegner angreift, sondern greift selber Punkte im gegnerischen Königslager an. Ein zentral postierter Springer hat oft die Möglichkeit mit einem Zug sofort in der Verteidigung oder aber beim Angriff zu helfen. Schließlich sind immer auch Opfer ins Kalkül zu ziehen. Hierbei haben wir uns das typische Opfer in der Sizilíanischen Verteidigung mit dem Turm auf c3 angesehen. Für die geopferte Qualität erhält Schwarz praktisch immer einen Bauern und die weiße Bauernstruktur ist geschwächt. Damit ist auch der weiße König einem unangenehmen Angriff ausgesetzt. In der letzten Einheit zum zweiten Teil des Eröffnungstrainings werden wir uns mit einem Bauernsturm beschäftigen, obgleich beide Könige zur gleichen Seite rochiert haben.