In der Eröffnung sollten gewisse Prinzipien beachtet werden, damit man nicht schon nach wenigen Zügen wesentlich schlechter steht als sein Gegner. Das Zentrum (die Felder e4,d4,e5 und d5) ist deshalb so wichtig, weil von hier aus schnell Angriffs- oder Verteidigungsoperationen nach allen Seiten hin erfolgen können. Am Beispiel des Springers wird dies besonders deutlich. Ist er zentral positioniert kann er praktisch in einem Zug entweder den gegnerischen Damen-/Königsflügel angreifen oder den eigenen Damen-/Königsflügel verteidigen. Steht er am Brettran oder gar in einer Ecke, braucht er mehrere Züge, um am Kampfgeschehen am anderen Brettflügel teilnehmen zu können.
Die Entwicklung (das Herausbringen der Figuren) ist ebenfalls sehr wichtig. Aus diesem Grund sollten in der Eröffnung nicht allzu viele Bauernzüge gemacht werden. Ein bis zwei Bauern ins Zentrum stellen und danach die Springer und Läufer entwickeln. Hier sollten die eigenen Schachfiguren als Mannschaft betrachtet werden. Nur wenn alle mitspielen, kann die Mannschaft gewinnen. Ein Ziehen der „Mittelbauern“ (der Bauern in der e- und d-Linie) ins Zentrum hat auch den Vorteil, dass die Läufer sofort die Möglichkeit haben sich zu entwickeln.
Schließlich darf die Sicherheit des Königs nicht vernachlässigt werden. Eine Rochade ist grundsätzlich sehr wichtig. Damit wird der König aus der gefählichen Brettmitte zur Seite in Sicherheit gebracht. Dort „versteckt“ er sich zunächst hinter einer sicheren Bauernwand. Außerdem kommt ein Turm aus seiner Ecke heraus und kann die eigene Mitte von hinten unterstützen.
Natürlich gibt es auch einige Ausnahmen zu diesen Eröffnungsprinzipien (Bauern ins Zentrum, schnelle Entwicklung der Leichtfiguren Springer und Läufer bei nur wenigen Bauernzügen und frühe Rochade) ansonsten wäre das Schachspiel ja auch langweilig. Aber für uns „Anfänger“ sollten diese Prinzipien erst einmal oberste Geltung haben. Die Ausnahmen, bei denen bewusst gegen die Eröffnungsprinzipien verstoßen wird, werden wir später noch kennenlernen.
Schließlich wurde im Kindertraining aber auch noch ein Mannschaftskampf ausgetragen. Hierbei musste nach jedem Zug ein Brett weitergewandert werden. So musste sich jeder Spieler auf eine völlig neue Stellung einstellen und einen vernünftigen Zug finden. Allen hat diese Art des Wettkampfes viel Spaß gemacht. Wahrscheinlich auch deshalb, weil zum Teil sehr kuriose Stellungen entstehen, wenn mehrere „Köche“ eine Partie zubereiten.
Im Bereich Jugendtraining stand die dritte Runde der Vereinsmeisterschaft an. Hier die Paarungen nebst den Ergebnissen:
Josua Falkenau – Eren Canpolat 1:0
Martin Blankenheim – Marvin Witte 0:1
Jens Breuer – Max Hippler 0:1
Nächste Woche findet wegen des Feiertages kein Kinder- und Jugendtraining statt. Danach wird beim Kindertraining an drei PCs und ggf. am Wendeschachspiel ein Stationentraining stattfinden. Die Jugendlichen können in Thematurnieren ihre erworbenen Eröffnungskenntnisse unter Beweis stellen.