Natürlich wünschen wir allen Erkrankten/Verletzten eine gute Besserung, allerdings bezieht sich die Überschrift dieses Artikels auf das Training von Jürgen Wimmer am letzten Donnerstag.
Zu Beginn seines Trainings ging er noch einmal auf die Highlights seines vergangenen Trainings („Wendepunkte“) ein. Der kurze Rückblick war der ideale Einstieg für seine aktuelle Trainingseinheit. Mit der Betitelung „Gute Besserung“ bezieht er sich auf das eigene Schachspiel, dass jeder Spieler natürlich verbessern möchte.
Das Training war kurzweilig und absolut professionell aufbereitet. Nach dem Einstieg über den Rückblick folgten zwei aktuelle Partien, die veranschaulichten wie man defensives Spiel des Gegners ausnutzen sollte. Am Ende dieser Partien entschieden dann taktische Möglichkeiten den jeweiligen Kampf auf dem Brett.
Damit war der Bogen zum nächsten Abschnitt geschlagen. Die Anwesenden durften sich an 8 verschiedenen Stellungen austoben, in denen es um taktische Motive ging. Es wurde eine feste Zeiteinheit vorgegeben und jeder sollte so viele Aufgaben wie möglich lösen. Es ging von einfachen/elementaren Motiven über bis hin zu einem echten „Brocken“. Nach Ablauf der vorgegebenen Zeit wurden die Aufgaben allesamt besprochen. Das Auditorium hatte sich wacker geschlagen.
Jürgen Wimmer zeigte auch an eigenen Partien auf, dass immer wieder taktische Motive auftauchen, selbst dann, wenn man nicht (mehr) damit rechnet. Man muss immer bis zum Schluss der Partie nach solchen Möglichkeiten Ausschau halten, sowohl als Angreifer als auch als Verteidiger. Der Verfasser dieser Zeilen hatte selber in einer Stellung, die eigentlich schon verloren war, einen taktischen Gegenschlag gegen den Referenten übersehen und zu früh aufgegeben.
Jürgen Wimmers Fazit war dann auch, dass jeder Schachspieler, der sich verbessern möchte, um ein Training der Taktik nicht umhinkommt. Ein solches Training muss konsequent und permanent durchgeführt werden, dann steht einer Verbesserung nichts mehr im Wege. Natürlich sollten auch die anderen Bereiche, insbesondere Eröffnung und Endspiel nicht aus den Augen verloren werden, aber mit einer Verbesserung im taktischen Bereich kommen wahrscheinlich schneller greifbar bessere Ergebnisse.
Aus meiner Sicht gab es bei diesem hervorragenden Training nur einen einzigen Wermutstropfen und das war die relativ geringe Zahl von anwesenden Vereinsmitgliedern. Hier sollte sich jeder dringend den Termin für den zweiten Teil des Trainings am 15.10.2015 notieren. Dieser kann ohne Vorkenntnisse des ersten Teils miterlebt werden.