Dies ist das Diagramm zur dritten Trainingsaufgabe. Weiß hat in einem Turmendspiel einen Mehrbauer am Rand. Allerdings ist sein König in der Ecke gefangen. Kann Schwarz demnach einfach zu einem Remis kommen?
Die Antwort lautet: Nein! Denn Weiß kann mit Ablenkungsmotiven die Umwandlung in eine Dame erzwingen.
Weiß spielt h7. Schwarz hat zwei Möglichkeiten, um die sofortige Umwandlung zu verhindern. Th2. Schwarz greift den h-Bauern von hinten an. Weiß antwortet Tf1+. Sowohl auf Kc2 als auf Kd2 folgt: Tf2+ mit gleichzeitigem Angriff auf den Turm. Nach Txf2 holt Weiß sich eine Dame (h8-D).
Auf den ersten Zug von Weiß h7, kann Schwarz auch mit Td8 reagieren. Er verhindert h8-D und droht Ta8 Matt. Aber wieder kann Weiß mit einer Ablenkung aufwarten. Tc6+. Sowohl auf Kd1 als auf Kd2 folgt Td6+ wieder mit gleichzeitigem Angriff auf den Turm. Nach Txd6 erhält Weiß wieder seine Dame (h8-D).

Übrigens bringen andere Turmzüge des Schwarzen, die ebenfalls Matt auf der a-Linie drohen nichts ein. Weiß wird dann einfach mit Tc6+ fortfahren und der schwarze König muss die Opposition verlassen, wonach kein Matt mehr droht und Weiß sich einfach die Dame holt.

Letztendlich kommt ein technisch gewonnenes Endspiel Dame gegen Turm auf`s Brett. Dieses ist aber gar nicht so leicht zu gewinnen. Unser Schachfreund Jürgen Wimmer hat schon einmal in einer Trainingseinheit dieses Endspiel behandelt. Man sieht, die Teilnahme am Training lohnt sich immer. Jedenfalls hat die Turmpartei aufgrund der 50-Züge-Regel noch gute Chancen auf ein Remis. Deshalb sollte man immer versuchen, sich noch in ein solches Endspiel zu „retten“.