Ramada-Cup Bad SodenAn dieser Stelle möchte ich Euch, als Anregung für eine Teilnahme im Februar in Brühl, einen Erlebnis- und Ergebnisbericht vom Turnier in Bad Soden liefern damit wir vielleicht in Brühl mit einer noch größeren Truppe (9 Spieler) antreten wie Anfang diesen Jahres!

Das als Qualifikationsturnier für die Endrunde der Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft in Halle gewertete Turnier war mit 234 Teilnehmern wieder vom Team um Turnierdirektor Dr. Jordan perfekt organisiert.

Diesmal startete ich in Gruppe E und mit dem „Rückenwind“ aus meiner erfolgreichen Teilnahme kurz zuvor beim Deutschlandcup, war ich gewillt einen der ersten sechs Plätze zu belegen um mich für Halle zu qualifizieren!

Es wurden 5 Runden gespielt, wobei am ersten und zweiten Tag jeweils eine Doppelrunde auf dem Programm stand.

1.Tag:
Beim Auftaktspiel hatte ich die schwarzen Steine und ich wählte wie so häufig die französische Verteidigung. Es entwickelte sich ein munteres Spiel weil unterschiedlich rochiert wurde und beide Parteien  Angriffschancen hatten. Ich opferte eine Qualität, die ich später zurück gewann und hatte dann zwei Bauern mehr. Allerdings spielte ich unter Zeitnot nicht genau genug und konnte das Turmendspiel mit nachher nur noch einem Bauern nicht mehr gewinnen und das Spiel endete Remis.

Immerhin hatte ich meinem Gegner eine halben Punkt abgenommen. Danach gewann er die restliche 4 Partien und wurde mit 4,5 Punkten zweiter in der Gruppe E. Für diesen halben Punkt hatte ich aber 5 Stunden gespielt und noch nicht einmal eine Stunde Zeit bis zum zweiten Match!

Mein Gegner in der zweiten Runde ist 10 Jahre alt, spielt seit 5 Jahren Schach und verfügte bereits in diesem jungen Alter über eine DWZ von 1390 und dass er Schach spielen kann stellte er von Zug zu Zug unter Beweis. Mir gelang es mit den weißen Steinen nicht einen Vorteil zu erspielen und die Stellung war nachher so verbaut, dass wir beide eine Zugwiederholung wählten und auch diese Partie nach über drei Stunden remis endete.

So verbrachte ich am ersten Tag, von einer kurzen Pause abgesehen, fast 9 Stunden am Brett!
Das war anstrengend!

2. Tag:
Da ich am ersten Tag ja bereits einen Punkt abgegeben hatte und für einen Platz unter den ersten sechs mindestens 3.5, besser noch 4 Punkte erforderlich sind, ging ich mit dem festen Vorsatz ans Werk heute voll zuzuschlagen, was ich dann auch tat.

In der ersten Partie opferte ich einen Turm auf der Grundlinie mit dem festen Glauben den gegnerischen König matt zu setzen, allerdings übersah ich dabei einen feinen aber wichtigen Verteidigungszug und mein Angriff und die Partie waren dahin.

In der zweiten Partie, war ich etwas vorsichtiger und opferte diesmal „nur“ einen Läufer allerdings mehr auf Verdacht und auch hier versiegten meine Chancen und meine Hoffnung auf einen Punktgewinn.

Breuer „no Points“ war also die Bilanz am 2. Tag!

3. Tag:
Am letzten Spieltag stand zum Abschluss ja nur noch eine Partie auf dem Programm und da ich nun ja gar keine Chancen auf „irgendwas“ mehr hatte freute ich mich auf eine lockere Partie.

Mein erfahrener Gegner war sympathisch und das Spiel nahm seinen Lauf.

Dass, das Spiel erst nach 5 Stunden, als letzte Partie von 117 in einer kleinen Menschentraube endete, war glaube ich von uns beiden so nicht geplant. Jedenfalls lehnten wir gegenseitig unsere Remis Angebote fleißig ab um dann nach 69 Zügen festzustellen, dass das Bauernendspiel mit Springer und Läufer doch ein Unentschieden ergibt.

Leider hatten die anderen Spieler in der Zwischenzeit den Imbissstand leer gekauft und ich musste hungrig die zwei Stunden nach Hause fahren. Für die Siegerehrung hatte ich leider keine Kondition mehr.

Trotz der „nur“ 1.5 Punkte die ich ergattern konnte hat mir auch dieses Turnier sehr viel Spaß gemacht auch wenn es sehr anstrengend war. Deshalb hoffe ich, dass wir für den Ramada-Cup in Brühl an  Karneval wiederum eine schlagkräftige Truppe zusammen bekommen. Wer hat Lust!?

Euer
Achim Breuer