In der Rathausgalerie fanden am 11.02 und 12.02.2011 die Zweiten Dormagener Schachtage statt. Der Manager der Rathaugalerie, Herr Manfred Keil, hat wieder ein tolles Schachevent auf die Beine gestellt.
Am Freitag fand ein Offenes Blitzturnier statt. Diese Gelegenheit nutzten auch viele Spieler, die nicht einem Schachverein angehören, um ihre schachlichen Klingen mit anderen Spielern zu kreuzen. An dem verdienten Turniersieger Bernd Dahm, der alle seine sieben Spiele gewinnen konnte, kam zwar keiner vorbei, aber die Plätze waren hart umkämpft. Den zweiten Platz konnte sich Herr Heinz Pankalla sichern mit 5,5 Punkten. Dann kamen gleich 5 Spieler mit 4 Punkten, so dass letztlich die Feinwertung entscheiden musste. Herr Dr. Karlheinz Schauerte wies hier die beste Zweitwertung vor und kam damit auch noch auf das Siegerpodest. Als bester Jugendlicher wurde Josua Falkenau geehrt, der ebenfalls 4 Punkte erzielen konnte.
Am zweiten Tag standen dann schon die nächsten schachlichen Leckerbissen auf dem Programm. Im Kinder-und Jugendturnier, das vormittags ausgetragen wurde, fand die Auswertung in vier Altersklassen statt
Im Bereich 0-9 Jahre siegte Laurenz Weber. Auf den zweiten Platz kam Yorick Wolters. Dritter im Bunde war dann Till Nagels.
Bei den 10-12 Jährigen setzte sich Thomas Looschelders durch, gefolgt von Karl-Felix Rath. Die Bronzestatue ging an Jonas Kreyer.
In der Kategorie 13-15 Jahre gewann Martin Blankenheim knapp vor Heinz-Georg Rath. Den dritten Platz konnte sich noch Josua Falkenau sichern.
Bei den 16-18 Jährigen kam nur der erste Platz zu Ausspielung. Diesen sicherte sich verdient, weil mit einer Runde weniger gestartet, Florian Hajek.
Allen 24 Kindern bzw. Jugendlichen hat das Turnier großen Spaß gemacht. Ich bin mir sicher, dass im nächsten Jahr, bei den Dritten Dormagener Schachtagen, alle 36 Startplätze vergeben werden.
Schließlich stand dann ab 13.30 Uhr der Höhepunkt an. Der 16-Jährige Jens Kotainy von den Schachfreunden Katernberg trat im Simultanschach gegen 18 Gegner gleichzeitig an. Für Katernberg tritt Jenz Kotainy auch schon in der Schachbundesliga und er ist der jüngste Gewinner des NRW-Schachcups.
Die 18 Gegner waren also gewarnt. Wie üblich bei Simultanveranstaltungen hat der Simultanspieler an allen Brettern die weißen Figuren. Souverän schritt Jens Kotainy die Reihen ab und eröffnete sehr abwechlungsreich. Dies erfreute vor allem die vielen „Kiebitze“, die den Spielern über die Schultern schauten. Weniger aber die Spieler selber, denn ein Abgucken beim Nachbarn war damit natürlich nicht möglich.
Das erste Remis konnte sich Michael Kemper vom Schachverein SV 47 Bayer Dormagen sichern. Durch Zugumstellung kam die Scheveninger Variante der Sizilianischen Verteidigung aufs Brett. Weiß spielte sehr forsch auf Königsangriff, verlor hierbei aber einen Bauern. Nachdem der Angriff nicht sofort durchschlug war eine unklare Stellung auf dem Brett entstanden, wobei beide Spieler nicht genau einschätzen konnten, ob Weiß noch genügend Kompensation besitzt. Jens Kotainy nahm daher ein Remisangebot an. Fairerweise erlaubte er Michael Kemper eine zweite Partie zu spielen, wobei dieser dann die weißen Steine führen durfte.
Die zweite Partie, die Remis endete, konnte Frank Tendick, ebenfalls vom SV 47 Bayer Dormagen, landen. Auf Nachfrage hatte er sich bewusst sehr solide aufgebaut, um unnötige taktische Verwicklungen, zu vermeiden. Auch hier nahm Jens Kotainy ein Remisangebot an, da es für beide Seiten sehr schwer gewesen wäre die Stellung, ohne komplizierte Risiken, zu verbessern.
Zwischenzeitlich durfte ein weiterer Jugendlicher eine Partie, für einen bereits Ausgeschiedenen spielen. Insgesamt spielte Jens Kotainy damit 20 Partien. Einen Gewinn ließ er aber in keiner Partie zu und musste auch nur noch ein drittes Remis abgeben.
Ganz zum Schluss saßen nur noch die Schachfreunde Dr. Michael Weber und Michael Kemper an den Brettern. So wurde natürlich der Druck auf diese verstärkt. Herr Dr. Weber hatte ein Turmendspiel auf dem Brett, dass bei „normaler“ Bedenkzeit durchaus noch im Remishafen zu halten war. So konnte aber der im Endspiel sehr starke Jens Kotainy dann doch einen Sieg einfahren
In der anderen Partie, die als etwas ausgefallene Französich-Partie begann, stand es hoch taktisch und keiner wollte dann das Risiko einer eventuellen Niederlage eingehen, so dass man sich auf Remis einigte.
Der mit seinen 16 Jahren ja noch sehr junge Jens Kotainy hat einen überaus sympatischen Eindruck hinterlassen. Alle Teilnehmer waren froh, an diesem Ereignis teilhaben zu dürfen. Abschließend sei noch einmal Herrn Manfred Keil gedankt, ohne dessen Engagement diese Schachtage nicht existieren würden.